Aschenbrödel

Aschenbrödel

* * *

Ạschen|brö|del 〈n. 13〉 = Aschenputtel [eigtl. „Küchenjunge“ <Asche + brodeln „in der Asche wühlen u. stauben“]

* * *

Ạschen|brö|del, das; -s, - [mhd. aschenbrodele = Küchenjunge, eigtl. = jmd., der in der Asche wühlt]:
1. <o. Pl.> weibliche Figur des gleichnamigen Volksmärchens.
2. unscheinbare weibliche Person, die ständig ↑ zurückgesetzt (5) wird.

* * *

Aschenbrödel,
 
Aschenputtel, eine Märchenfigur: gewöhnlich das jüngste von drei Geschwistern, das, in der Jugend verachtet, unvermutet zu höchstem Glanz emporsteigt. Bekannt ist unter diesem Namen v. a. die Heldin des Grimmschen Märchens »Aschenputtel«. Von der Stiefmutter und den Stiefschwestern schlecht behandelt, erhält sie Hilfe von der verstorbenen Mutter und von Vögeln. Sie tanzt in kostbaren Kleidern mit einem Prinzen, der vergeblich versucht, sie festzuhalten; durch eine Schuhprobe wird sie entdeckt und heiratet den Prinzen. Das Märchen ist eines der verbreitetsten: man kennt mehrere tausend Fassungen aus allen Kontinenten; in den europäischen Fassungen, italienisch Cenerentola, französisch Cendrillon, englisch Cinderella, ist im Namen der Heldin der die Erniedrigung symbolisierende Bezug auf »Asche« üblich. Das Märchen begegnet zuerst 1634 im »Pentamerone« des Italieners G. Basile, dann 1697 in den »Contes de ma mère l'oye« des Franzosen C. Perrault. - Die Geschichte vom Aschenbrödel diente auch als Stoff für Oper (G. Rossini, »La Cenerentola«, Uraufführung 25. 1. 1817 in Rom, in Deutschland auch unter dem Titel »Angelina«; J. Massenet, »Cendrillon«, Uraufführung 24. 5. 1899 in Paris), Ballett (S. S. Prokofjew, »Cinderella«, Uraufführung 21. 11. 1945 in Moskau) und Film (u. a. W. Disney, »Cinderella«, 1950).

* * *

Ạschen|brö|del, das; -s, - [mhd. aschenbrodele = Küchenjunge, eigtl. = jmd., der in der Asche wühlt]: 1. <o. Pl.> weibliche Figur des gleichnamigen Volksmärchens. 2. unscheinbare weibliche Person, die [niedere Arbeiten verrichten muss u.] ständig zurückgesetzt (5) wird: sie hatte es satt, das A. zu sein (Kemelman [Übers.], Mittwoch 78); Ü Unter den ... Filmfestspielen ist das Filmfestival von Locarno das A. (Welt 4. 8. 62, Film).

Universal-Lexikon. 2012.

Игры ⚽ Поможем решить контрольную работу

Schlagen Sie auch in anderen Wörterbüchern nach:

  • Aschenbrödel — Aschenbrödel, 1) (Aschenputtel, Cendrillon), nach einem altfranzösischen Volksmährchen hat ein reicher Mann 3 Töchter; die 2 ältesten, stolz u. eitel, verleiten ihn, die jüngste, schönere u. bescheidene wie die niedrigste Magd zu behandeln.… …   Pierer's Universal-Lexikon

  • Aschenbrödel — (eigentlich »schmutziger Küchenjunge«), Hauptperson eines bekannten Volksmärchens, ein Mädchen, das von seinen hochmütigen Stiefschwestern auf das erniedrigendste behandelt wird, bis seine Tugend und Schönheit ihm Herz und Hand eines Königssohnes …   Meyers Großes Konversations-Lexikon

  • Aschenbrödel — Aschenbrödel, Aschenputtel, Heldin eines der verbreitetsten Volksmärchen, wird, zu Hause mißachtet, wegen ihrer Tugend und Schönheit Gemahlin eines Königssohns …   Kleines Konversations-Lexikon

  • Aschenbrödel — Aschenbrödel, der in der Asche brodelt oder sudelt, Beiname des jüngsten Sohnes von dreien, der in seiner Jugend als dumm gilt, weil er seinen Brüdern dienstbar in Asche und Schmutz handtieren muß, aber wenn seine Zeit gekommen ist, sie alle… …   Herders Conversations-Lexikon

  • Aschenbrödel — (Aschenputtel) Sn std. alt. (16. Jh.) Stammwort. Alte Bezeichung für den Küchenjungen. Eigentlich der, der in der Asche wühlt (brodeln, buddeln). Heute nur noch als Name einer Märchenfigur bekannt. deutsch s. brodeln, s. buddeln, s. Asche …   Etymologisches Wörterbuch der deutschen sprache

  • Aschenbrödel — Aschenputtel; Darstellung von Alexander Zick Das Märchen von Aschenputtel. Zeichnung von Adrian Ludwig Richter Das Aschenputtel, das bei …   Deutsch Wikipedia

  • Aschenbrödel — Asche: Das altgerm. Wort mhd. asche, ahd. asca, niederl. as, engl. ash, schwed. aska gehört mit dem anders gebildeten got. azgō »Asche« zu der unter ↑ Esse dargestellten idg. Wortgruppe. – Abl.: einäschern »in Asche legen, verbrennen« (17. Jh.,… …   Das Herkunftswörterbuch

  • Aschenbrödel — Es ist Aschenbrödel. Du bist eyn asschen brodell. (Tappius, 46a.) – Eigentlich eine Person, die in der Asche brodelt und sudelt. (Grimm, I, 581.) In Schwaben hat man auch die Benennung Aschengrittel, Aschengretel, Gretchen in der Asche. (Grimm, I …   Deutsches Sprichwörter-Lexikon

  • Aschenbrödel (Ballett) — Aschenbrödel ist ein fragmentarisch hinterlassenes Ballett (1899) von Johann Strauss (Sohn), vollendet und instrumentiert durch Josef Bayer. Josef Bayer, Verfasser der ersten Bühnenbearbeitung. Werkgeschichte Der Journalist und Librettist Rudolf… …   Deutsch Wikipedia

  • Aschenbrödel, der — † Der Áschenbrȫdel, des s, plur. ut nom. sing. ein niedriges Schimpfwort auf eine unreinliche Küchenmagd, und dann auch auf einen jeden schmutzigen Menschen. Frisch leitet die letzte Hälfte dieses Wortes von Broden, Brühe, her, eine Magd… …   Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart

Share the article and excerpts

Direct link
Do a right-click on the link above
and select “Copy Link”